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Von Diesel zu Elektro: Der Zimmerbergbus wird grün

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass der Zimmerbergbus bis 2040 sämtliche Diesel-Busse durch E-Busse ersetzt hat und emissionsfrei unterwegs ist. Was solch eine Umstellung bedeutet und was dabei berücksichtigt werden muss, erklären wir in diesem Artikel.

Im Zürcher Verkehrsverbund sind wir mit unseren Zimmerbergbussen für das Busangebot in der Region Zimmerberg zuständig. Am linken Zürichseeufer und im Sihltal transportieren die Busse auf 25 Linien im Tagesnetz und auf vier Linien im Nachtnetz jährlich insgesamt rund zehn Millionen Passagiere. Angetrieben werden die Zimmerbergbusse dabei mit Diesel. Noch, denn wir haben uns zum Ziel gesetzt, unsere Flotte bis im Jahr 2040 vollständig durch E-Busse zu ersetzen und so emissionsfrei unterwegs zu sein.

Dieser relativ lange Zeitraum für die Umstellung ist aus verschiedenen Gründen richtig und wichtig, wie Marcel Geser, Leiter Markt und Mitglied der Geschäftsleitung SZU betont: «Bis der erste E-Bus seinen fahrplanmässigen Betrieb aufnehmen kann, sind verschiedene Vorleistungen nötig. Spätestens wenn er im Depot steht, benötigt er Strom und die entsprechende Ladeinfrastruktur.» Einerseits müssen wir also sicherstellen, dass wir die notwendigen Strommengen einkaufen können und über die dafür notwendigen Leitungen in unsere Depots verfügen. Zudem müssen die Depots mit Ladestationen ausgerüstet werden. Das ist nicht nur sehr kostenintensiv, sondern führt auch zu logistischen Fragen, die sorgfältig und genau geprüft werden müssen: Wie viele Ladestationen sind nötig, damit der Zimmerbergbus langfristig sämtliche Fahrten mit E-Bussen erbringen kann? Wie viel Platz benötigen diese Ladestationen? Und schliesslich muss man auch die bestehenden Linien und Einsätze genau analysieren: Verfügen die E-Busse über eine genug grosse Reichweite? Auf welchen Fahrzeugumläufen lassen sich die neuen Busse ohne Einschränkungen einsetzen? Ergeben sich Vorteile, wenn Busse auch unterwegs geladen werden können?

Blick in die Busgarage Rütihof

Busgarage Rütihof

Blick in die Busgarage Rütihof in Wädenswil. Im grössten Fahrzeug-Depot des Zimmerbergbusses sind heute über 30 Fahrzeuge stationiert.

Kontinuierliche Flottenerneuerung

Kontinuierliche Flottenerneuerung

All diese Fragen gilt es im Vorfeld sorgfältig zu klären. Einerseits um unsere verfügbaren Mittel effizient einzusetzen, andererseits um sicherstellen zu können, dass die Umstellung für unsere Kundschaft reibungslos und ohne Einbussen abläuft. Vor diesem Hintergrund haben wir 2022 eine Strategie verabschiedet, die vorsieht, dass in der Region Zimmerberg keine Pilotbetriebe oder Testphasen durchgeführt werden, sondern die bestehende Flotte kontinuierlich durch E-Busse ersetzt wird. Dies geschieht im Sinne der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit jeweils, wenn alte Fahrzeuge abgeschrieben sind und ersetzt werden müssen. Das bedeutet, dass wir voraussichtlich Ende 2026 die ersten acht bis zehn E-Busse beschaffen werden und die Flotte anschliessend laufend erneuern, bis wir spätestens 2040 die letzten Diesel-Busse ausser Betrieb nehmen. Der Entscheid, auf einen Testbetrieb zu verzichten, wurde gemäss Marcel Geser bewusst gefällt: «Die Batterie-Technologie für Personenbusse ist mittlerweile bereits sehr ausgereift und etabliert. Wir würden mit einem zeit- und ressourcenaufwendigen Testbetrieb kaum neue Erkenntnisse gewinnen.»

Trotz grosser Fortschritte bei der Leistungsfähigkeit von batteriebetriebenen Fahrzeugen in den letzten Jahren geht die Entwicklung weiter. Experten rechnen damit, dass sich die Kapazität von Busbatterien bis in zehn Jahren verdoppelt und sich der Preis gleichzeitig halbiert. Das heisst, bereits in wenigen Jahren wird ein E-Bus mit einer Batterieladung doppelt so weit fahren können wie heute. Aus diesem Grund haben wir in unserer Dekarbonisierungsstrategie festgelegt, dass die Busse ausschliesslich in ihren Depots aufgeladen werden. Es werden keine Gelegenheitslader auf den Buslinien eingesetzt, da diese angesichts der fortschreitenden Leistungsfähigkeit von Batterien voraussichtlich bereits in wenigen Jahren überflüssig wären.

Umrüstung Busgarage Rütihof

Damit die Busgarage Rütihof in Wädenswil ab Ende 2026 bereit ist für die ersten neuen Fahrzeuge, werden wir noch in diesem Jahr per Ausschreibung einen Totalunternehmer suchen und ihn mit der Planung und Realisierung der Ladeinfrastruktur beauftragen. Im grössten Fahrzeug-Depot des Zimmerbergbusses sind heute über 30 Fahrzeuge stationiert. «Wenn der Zimmerbergbus dereinst vollständig emissionsfrei unterwegs sein wird, haben wir einen grossen und wichtigen Meilenstein erreicht», ist Marcel Geser überzeugt. Und dies zum richtigen Zeitpunkt. «Wir wissen, was die heutige Technologie kann, und was sie nicht kann. Wir nehmen uns die Zeit, alle Fragen, die solch eine tiefgreifende Umstellung mit sich bringt, sorgfältig zu beantworten. So stellen wir sicher, dass wir mit unseren E-Bussen nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich nachhaltig unterwegs sind und unseren Kunden die Leistungen bieten können, die sie erwarten.»

Marcel Geser

Portrait Marcel Geser

Marcel Geser

Marcel Geser ist Leiter Markt und Geschäftsleitungsmitglied bei der SZU.

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