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Rund um die Uhr bereit für den Ernstfall

Bei Bränden oder Unfällen auf den Schweizer Schienen rückt die SBB Feuerwehr – Intervention aus. Der Lösch- und Rettungszug der Intervention Zürich steht auch bereit für das Netz der SZU.

Vermutlich haben die meisten schon einmal einer dieser Giganten gesehen. Hoffentlich nicht im Einsatz: die Rede ist von den Lösch- und Rettungszügen der SBB. Die feuerroten Riesen sind an insgesamt 15 Standorten über das gesamte Netz der SBB verteilt. Betrieben werden sie von der SBB Feuerwehr – Intervention, der professionellen Einsatzorganisation der SBB, die immer dann aufgeboten wird, wenn der Bahnverkehr durch ein Ereignis eingeschränkt wird. Und das nicht nur auf dem Netz der SBB, sondern auch auf den Strecken der Sihltal- und Uetlibergbahn.

Marcel Häfliger, Standortleiter Intervention Zürich, fasst die Aufgaben seines Teams so zusammen: «Wir löschen Brände auf und neben der Schiene, zudem intervenieren wir bei blockierten Zügen, Entgleisungen, Zusammenstössen mit Tieren und Gegenständen, Personenunfällen, wenn Gefahrengut ausläuft oder wenn sich Personen in Gleisnähe befinden.»

Immer einsatzbereit

Die Interventionseinheit am Standort Zürich ist grundsätzlich für die Ereignisbewältigung auf dem Netz der SZU zuständig. Am Standort Zürich arbeiten insgesamt 21 Personen rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche im Schichtbetrieb. Eine Schicht beginnt jeweils um sieben Uhr morgens und dauert 24 Stunden. Während des Tages haben die Mitarbeitenden je 8.5 Stunden eingeteilte Arbeit wie zum Beispiel Unterhalts- und Reinigungsarbeiten an Fahrzeugen und am Material. Daneben gibt es Weiterbildungen, Übungen und Übungsfahrten. Im Falle eines Alarms müssen die Mitarbeitenden innert wenigen Minuten ausgerückt sein. Um dies sicherzustellen, steht ihnen an ihrem Standort eine Wohnung mit sieben Schlafzimmern, Küche, Bad, Fitness- und Aufenthaltsraum zur Verfügung, wo sie sich während ihrer Schicht- und Bereitschaftszeit aufhalten können. Die Mitarbeitenden der Intervention sind wahre Allrounder:innen. Sie sind Bahnspezialist:innen, Feuerwehrleute und Lokführer:innen in einem.

Der Alleskönner auf Schienen

Ebenfalls ein wahrer Allrounder ist dabei ihr auffälligstes Arbeitsmittel: der Lösch- und Rettungszug. Derjenige am Standort Zürich ist rund 80 Meter lang und setzt sich aus vier einzelnen Fahrzeugen zusammen: aus zwei Rettungsfahrzeugen, einem Tanklöschwagen und einem Gerätefahrzeug. In den beiden Rettungsfahrzeugen werden unter anderem die Brandschutzausrüstung für die Mannschaft, Atemschutzgeräte sowie verschiedenes Material für die Erstversorgung von Verletzten transportiert.

Zudem bietet jedes der beiden Fahrzeuge Platz zur Evakuierung von jeweils etwa 60 Personen. Im Gerätefahrzeug ist verschiedenes, auch schweres, Werkzeuge platziert. Zudem verfügt das Gerätefahrzeug über einen Kran mit Seilwinde und einen Wasserwerfer auf dem Kabinendach. Der Tankwagen schliesslich, der ebenfalls mit einem Wasserwerfer ausgerüstet ist, fasst 45’000 Liter Wasser. Das entspricht rund 300 vollen Badwannen. Auf dem Tankwagen sind auch Schläuche mit einer Gesamtlänge von rund 1000 Meter gelagert. Die Wasserwerfer des Lösch- und Rettungszugs haben jeweils eine Leistung von 2400 Liter pro Minute.

Pro Jahr bewältigt die Intervention Zürich rund 800 Einsätze. Bei jedem dieser Einsätze sorgt die Intervention neben der eigentlichen Ereignisbewältigung zudem für die Sicherheit aller Reisenden sowie der Einsatzkräfte vor Ort. Für Marcel Häfliger macht dies auch die Faszination seiner Arbeit aus: «Wir bewältigen Ereignisse sicher und rasch vor Ort und tragen so zur Sicherheit und Pünktlichkeit auf dem Bahnnetz bei.» 

Marcel Häfliger

Marcel Häfliger

Marcel Häfliger ist Standortleiter der Intervention Zürich.