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«Ach was, ihr müsst selber fahren?»

Seit 2021 ist Robin Weiss als Lokführer bei der SZU tätig. In diesem Artikel erzählt er von seinen täglichen Aufgaben, der Verantwortung und den Freuden als Lokführer.

«Meine Aufgabe als Lokführer bei der SZU ist es, unsere Fahrgäste sicher, pünktlich und komfortabel von A nach B zu befördern. Ebenso stellen wir den Kundeninformationsfluss sicher. Weiter sind wir direkte Ansprechperson der Fahrgäste und leisten wenn nötig erste Hilfe oder beheben Störungen an den Fahrzeugen. Ein typischer Arbeitstag startet mit der Anmeldung auf dem Diensthandy und der Aktualisierung des Tablets, um mich auf den neusten Stand für den anstehenden Dienst zu bringen. Das passiert meistens bei einem Kaffee.

Zug übernehmen

Lokführer Robin Weiss Zug S4

Danach übernehme ich einen ankommenden Zug, zum Beispiel am Bahnhof Giesshübel oder Zürich HB, oder nehme einen abgestellten Zug im Depot Giesshübel oder in Langnau in Betrieb. Zur Übernahme gehören die Bremsprobe, die Prüfung der Sicherheitseinrichtung, die Überprüfung aller Türen auf ihre Funktion sowie die äussere Sichtkontrolle des kompletten Fahrzeugs. Anschliessend fahre ich die Tour gemäss Tourenplan. Am Ende des Dienstes übergebe ich den Zug dem nächsten Lokführenden oder remisiere ihn in der Abstellgruppe. Zur Remisierung gehört ein Kontrollgang durch den Zug, um sicherzustellen, dass sich keine Fahrgäste mehr darin befinden, die Lichter gelöscht sind und der ganze Zug gesichert parkiert ist.

faszination eisenbahn

Faszination Eisenbahn

Was die Arbeit für mich ausmacht? Tonnenschwere Züge wie den Jumbo 327T durch das dicht besiedelte Zürich zu fahren, die Technik hinter der Maschine zu verstehen, die zahlreichen Sonnenauf- und Untergänge zu erleben und zu sehen, wie die Stadt langsam zum Leben erwacht. Und schlussendlich bin ich stolz darauf, dass wir einen wichtigen Beitrag leisten, damit alle sicher und pünktlich zur Arbeit oder an ihr gewünschtes Ziel kommen.

Faszniation Eisenbahn

Lokführer Robin Weiss SZU Zug

Mir ist es enorm wichtig, in einem eingespielten, familiären Team zu arbeiten. Das ist bei uns klar der Fall, was alle sehr schätzen. Unser Team ist stets bemüht, alles in unserer Macht Stehende zu tun, damit die Fahrgäste sicher, pünktlich und komfortabel ans Ziel gelangen. Die jährlichen Weiterbildungstage helfen uns, neue Tipps und Tricks zu lernen, sowie vergangenes zu reflektieren und uns auszutauschen. Schneller fahren hingegen liegt leider nicht in unserer Hand, da wir uns immer an die Vorschriften und Geschwindigkeitslimits halten müssen.

teamplayer

Auch Lokführende sind Teamplayer:innen

Bei der SZU sind wir etwa 60 Lokführende. Dazu kommen die Personaldisponenten und die Leiter Betrieb Zugführung. Am meisten Kontakt haben wir klar mit den Personen aus der Verkehrsleitzentrale. Was die Züge betrifft, sind wir auf die Abteilung Instandhaltung Rollmaterial angewiesen. Ohne sie und die sorgfältige Wartung der Fahrzeuge würden wir irgendwann nicht mehr fahren können. Wir sind also immer wieder in Kontakt mit verschiedenen Abteilungen.

alleine arbeiten

Lokführer Robin Weiss Funk SZU

Als Lokführer muss man gut alleine arbeiten können, gleichzeitig aber auch ein Teamplayer sein. Spass an der Arbeit im öffentlichen Verkehr sowie eine Prise Humor dürfen nicht fehlen. Da der Beruf Lokführer bedeutet, während 365 Tagen in einem Schichtbetrieb zu arbeiten, sollte man auf jeden Fall belastbar sein und sich auf unregelmässige Arbeitszeiten einstellen. Ein gewisses Interesse an der Eisenbahn ist sicher von Vorteil und hilft beim Lernprozess. Zum Lokführer B100 kann sich grundsätzlich jeder bewerben, der 18 Jahre alt ist, eine abgeschlossene, anerkannte Berufslehre oder Matura hat oder seit mindestens zwei Jahren ausgebildete:r Lokführer:in ist.

Viel mehr als nur Gas geben

Viel mehr als nur Gas geben

Es erstaunt mich immer wieder, was andere Leute über unsere Arbeit denken. Ich habe dazu schon einiges gehört, von «Ach was? Ihr müsst selber fahren, macht dies der Zug nicht automatisch?» bis hin zu «ist das Handrad im Führerstand, um die Kurven zu fahren?».

was alles dazu gehört

Lokführer Robin Weiss Störungsbehebung SZU

Viele Personen, die nichts mit der Eisenbahn zu tun haben, wissen gar nicht, was alles dazugehört, respektive dass ganz vorne doch noch ein Mensch sitzt, der den Zug bedient. Diese eine Person im Führerstand ist komplett für die Sicherheit der Passagiere im Zug verantwortlich. Ein Lokführer muss jederzeit konzentriert sein und benötigt ein solides Fachwissen – er gibt nicht nur Gas und bremst wieder. Viele unterschätzen, dass unsere Aufmerksamkeit der Strecke, den Geschwindigkeiten, den Signalen und den Fahrgästen gilt.

Lokführer Robin Weiss SZU

Wertschätzung zählt

Bei der ganzen Verantwortung ist es umso erfreulicher, wenn man ab und zu ein einfaches aber ernstgemeintes Danke hört. Natürlich haben wir zwischendurch auch mal Freude an einem Kuchen oder etwas Süssem im Personalzimmer. Spass bei Seite – ich finde es extrem wichtig, dass man die Arbeit des Lokpersonals wertschätzt. Es ist nicht immer einfach, den engen Fahrplan einzuhalten oder Puffer zu sein zwischen den Fahrgästen und dem Unternehmen, da wir halt Ansprechperson Nr.1 sind und alles abbekommen. Seitens Unternehmen ist uns wichtig, dass man dem Lokpersonal Gehör schenkt. Ein Highlight ist es, wenn Fahrgäste sich auch mal persönlich bedanken und unsere Dienste zu schätzen wissen.

Schlussatz

Das war ein Einblick in unseren Berufsalltag. Über die nächsten Monate nehme ich euch mit, um herauszufinden, was die anderen Abteilungen innerhalb der SZU zu einem reibungslosen Betrieb beitragen.»

Illu Team

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